Sonderausstellung im Museum für Ostasiatische Kunst Köln vom 1. März bis 1. Juli 2018

Mit einer fulminanten Schau von japanischen Farbholzschnitten feiert das Museum für Ostasiatische Kultur sein 40jähriges Jubiläum.

Die Sonderausstellung "Das gedruckte Bild" präsentiert von März bis Juli eine Auswahl der ungewöhnlichsten und kostbarsten Stücke - etwa 40 Prozent der gezeigten Blätter sind sonst nirgendwoauf der Welt zu sehen!
Einen tollen Beitrag dazu gibt es bei WDR 5 zu hören.

Das 1909 gegründete Museum für Ostasiatische Kunst schlägt ein neues Kapitel in seiner Sammlungsgeschichte auf: Nach über hundert Jahren wurde die rund 2000 Objekte umfassende Kollektion japanischer Farbholzschnitte und illustrierter Bücher durch den renommierten Experten Matthi Forrer erstmalig gesichtet und geordnet.

Utagawa Hiroshige (1797–1858), Zwei Pflanzbecken aus Porzellan mit Rohrkolben

Utagawa Hiroshige (1797–1858), Zwei Pflanzbecken aus Porzellan mit Rohrkolben (?)
Farbholzschnitt, 22,5 x 28,8 cm, Japan, 1840-1843, Museum für Ostasiatische Kunst Köln, R 59,3. Foto: RBA

Das Ergebnis dieser Pionierarbeit ist eine Ausstellung, die mehr als die berühmten, allseits bekannten Meister des japanischen Farbholzschnitts wie Harunobu, Toyokuni, Utamaro, Hokusai und Hiroshige feiert. Die beeindruckende Vielfalt der Sammlung bringt den japanischen Farbholzschnitt als das Medium einer bahnbrechenden modernen Informationskultur zur Anschauung. Wie auch in anderen Sammlungsbereichen sind die von den Museumsgründern Adolf und Frieda Fischer zwischen 1895 und 1912 in Japan erworbenen Stücke der wichtigste und ungewöhnlichste Teil der Kollektion. Originaldruckplatten und eine Guckkastenkamera aus dem Völkerkundemuseum in Leiden vertiefen die Einblicke.

Neben Darstellungen aus der Welt der Vergnügungsviertel und des Kabuki-Theaters (ukiyoe) umfasst die Auswahl Sumo-Ringer, Helden der japanischen Geschichte, Kalender- und Gedichtblätter, Landschaftsdrucke und berühmte Ansichten von Edo. Darüber hinaus Mallehrbücher, darunter Erstausgaben der Hokusai manga, Darstellungen von Europäern sowie von Dämonen und Gespenstern, bis hin zu Drucken des Sino-Japanischen Krieges 1894/95. Der Farbholzdruck lieferte vielfältiges Wissen und aktuelle Informationen an das anspruchsvolle, bildungs- und vergnügungshungrige Publikum der Metropole Edo, des heutigen Tokyo.

Der von dem japanischen Architekten Kunio Maekawa geplante Neubau des Museums für Ostasiatische Kunst am Aachener Weiher wurde im Dezember 1977 eröffnet. Die Ausstellung feiert das 40-jährige Bestehen dieses seit 2011 geschützten Denkmals der klassischen Moderne in Köln.

Utagawa Kunisada (1786–1865), Der Schauspieler Nakamura Utaemon III. blickt auf einen Schauspieler in weiblicher Rolle mit Rauchutensilien. Illustration aus: Herbstregen im Vergnügungsviertel, Farbholzschnitt, Fächerblatt, 22,6 x 25,6 cm, Japan, 1831, Museum für Ostasiatische Kunst Köln, R 66,6. Foto: RBA
Utagawa Kunisada (1786–1865), Der Schauspieler Nakamura Utaemon III. blickt auf einen Schauspieler in weiblicher Rolle mit Rauchutensilien. Illustration aus: Herbstregen im Vergnügungsviertel, Farbholzschnitt, Fächerblatt, 22,6 x 25,6 cm, Japan, 1831, Museum für Ostasiatische Kunst Köln, R 66,6. Foto: RBA

 Weitere Informationen zur Ausstellung unter www.museum-fuer-ostasiatische-kunst.de

Eintrittspreise
9,50 Euro, ermäßigt 5,50 Euro

Begleitprogramm
Öffentliche Führungen durch den Museumsdienst Köln: Samstags 14:30 und Sonntags 12 Uhr,
Kuratorenführung mit Dr. Adele Schlombs: 16. März, 13. April und 29. Juni jeweils um 15 Uhr

Vortrag am 28. April 2018 um 16.30 Uhr: War Goethe ein Japaner? - Zur Aktualität des Goethe’schen Ostasienverständnisses, Dr. Manfred Osten, Autor, Diplomat und ehemaliger Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung

Begleitend zur Ausstellung gibt es zudem ein vielfältiges Veranstaltungsangebot durch den Museumsdienst Köln. Alle Termine unter www.mok-koeln.com

Katalog
Zur Ausstellung erscheinen ein wissenschaftlicher Katalog in englischer Sprache und ein Begleitheft in deutscher Sprache.