BONSAI ART
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Japanische Schaum-Blüte (Tanakaea radicans) Japanische Schaumblüte (Tanakaea radicans)
von Wolfgang Putz

Familie: Steinbrechgewächse (Saxifragaceae)

Heimat: Diese hübsche Zwergstaude gedeiht auf feuchten und moosbewachsenen Felsen in den Bergen Japans: Hon-shu (Prefektur Kanagawa, Prefektur Shizuoka, Prefektur Yamanashi), Shikoku (Prefektur Kohchi) sowie auf Kyushu und auch in China: Sichuan (Emei Xian, Nanchuan Xian, Pingshan Xian).

Sie bildet recht dichte, mehrjährig ausdauernde Matten, die aus relativ dicken Rhizomen (etwa 2 mm Durchmesser) wachsen. Die immergrünen Blätter sind 3 – 8 cm lang, 2 – 3 cm breit und leicht gezähnt.
Die Blütenstände entwickeln sich etwa 15 cm lang, die Einzelblüten stehen in Rispen und sind cremefarben. Die Blütezeit erstreckt sich im Frühsommer / Sommer (etwa Ende April bis Juni) über mehrere Wochen.
Tanakaea ist eigentlich nicht wirklich schwierig zu kultivieren, aber sie etabliert sich extrem langsam. Sie verträgt in unseren Breiten bestimmt leichtere Fröste: Im Garten ausgepflanzt wird sie recht gut von Falllaub geschützt. Der Standort sollte eher kühl und schattig gewählt werden, ein saurer, gut drainierender und humoser Boden wird bevorzugt. Der lichte Schatten bis (Halb-)Schatten am Gehölzrand oder unter Baumgruppen wird für eine Auspflanzung empfohlen.

Die Vermehrung ist langwierig und erfolgt vegetativ durch Teilung.Die Blüten der Japanischen Schaum-Blüte (Tanakaea radicans) Diese Staude aus Asien wird sehr selten angeboten. Ich brachte mein Exemplar von einer USA-Reise aus einer Spezialstaudengärtnerei in Pennsylvania mit nach Hause (leider existiert der Betrieb Asiatica-Nursery seit einigen Jahren nicht mehr), aber auch Sarastro-Stauden (Christian Kress) aus Ort im Innkreis (Oberösterreich) bietet manchmal Tanakaea-Pflanzen an.
In der Beistellschale wird ein humoses, aber sehr gut durchlässiges Substrat verwendet: Eine vom pH-Wert her saure Mischung aus grobem Weißtorf, Sphagnum-Moos, Rindenkompost und Bims mit etwas Akadama hat sich bislang bestens bewährt. Völlig austrocknen darf Tanakaea nicht, aber auch Staunässe wird keinesfalls vertragen.
Der Standort im Bonsaigarten sollte halbschattig bis schattig und eher luftig (aber nicht zu windig) gewählt werden.
Gegossen wird regelmäßig, und mehrmals pro Vegetationsperiode werden geringe Mengen von organischem Dünger verabreicht.
Im Gegensatz zur Auspflanzung im Garten empfiehlt sich in der Beistellschale eine kühle, helle Überwinterung im Keller oder in der Garage.
Tanakaea radicans ist eine wirklich sehr selten in Kultur zu findende asiatische Staude, die jedoch durch ihre Bescheidenheit in Bezug auf das Blattwerk und die Blüte besticht und für den „Hardcore“-Beistellpflanzen-Sammler eine wahre Bereicherung der Sammlung darstellt.
Versuchen Sie es einfach mit dieser hübschen Staude aus Asien: Sie wird Sie begeistern!
www.yamadori-bonsai.info

Dieser Artikel erschien in der BONSAI ART 131