Japanische Zwerg-Schwertlilie (Iris gracilipes) Schwertlilie (Iris spec.)
von Wolfgang Putz

Die Schwertlilien (Iris) bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Iridoideae in der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) innerhalb der einkeimblättrigen Pflanzen.
Die an Arten umfangreiche Gattung wurde nach der griechischen Göttin des Regenbogens (Iris) benannt. Der wissenschaftliche Name ist auch im deutschen Sprachgebrauch geläufig. Die Iris-Arten werden wegen ihrer schönen und auffälligen Blüten als Zierpflanzen geschätzt. Schwertlilien sind trotz ihres Namens nur entfernt mit Lilien verwandt.

 

Japanische Zwerg-Schwertlilie (Iris gracilipes) Sie sind ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden Rhizome oder Knollen als Überdauerungsorgane, die oft unzutreffend „Zwiebeln“ genannt werden. Die zwittrigen Blüten der Schwertlilien sind dreizählig. Es sind sechs Blütenhüllblätter vorhanden, die trompetenförmig verwachsen sind; drei äußere als sogenannte „Hängeblätter“, die bei einigen Arten auffällige Kämme oder Bärte tragen, sowie drei innere, häufig aufrecht stehende „Domblätter“. Über jedem „Hängeblatt“ steht ein ebenfalls wie ein Blütenhüllblatt geformter und gefärbter Narbenast. Es sind nur drei Staubblätter vorhanden. Der Griffel „dreiästig“, wobei jeder „Griffelast“ über der Narbe zweilappig ist. Bestäubungsbiologisch bildet jedes „Hängeblatt“ mit einem Narbenast und dem dazwischen liegenden Staubblatt eine Blume (Meranthium), d. h. jedes Drittel der Blüte kann unabhängig voneinander von Insekten (insbesondere Hummeln) angeflogen werden.
Bei befruchteten Blüten kommt es zur Ausbildung von Kapselfrüchten. Sie reißen bei Reife an den Rückennähten jedes Fruchtblattes auf. Neben Schwertlilien treten solche Kapseln auch bei Narzissen sowie Nachtkerzen und vielen Liliengewächsen auf. Es befinden sich 4 bis 20 Samen in ein bis zwei Reihen je Kapselfach.
Die Gattung Iris wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Die 200 bis 280 Arten stammen alle von der Nordhalbkugel, meist aus den gemäßigten Zonen.
Von vielen Arten wurden Sorten gezüchtet, die als Zierpflanzen verwendet werden. Es gibt unzählige Sorten (Gartenkulturformen, Züchtungen vor allem aus England und den USA).
In der Gattung werden gärtnerisch zwei Hauptgruppen unterschieden, von denen eine in weitere drei Untergruppen unterteilt wird: Zwiebel-Iris, Rhizom-Iris und Bart-Iris mit „Bärten“ aus bunten Haaren auf den Hängeblättern. Bartlose Irisformen wie Evansia-Iris oder Kamm-Iris besitzen statt eines Bartes einen aufrechten Kamm. Rhizom-Iris sind in der Regel winterhart und bevorzugen einen sonnigen Platz; einige der bartlosen Schwertlilien bevorzugen sehr feuchten Boden. Zwiebel-Iris-Arten sind ebenfalls winterhart und benötigen während der Vegetationszeit einen sonnigen Standort mit viel Feuchtigkeit. Für den Gärtner sind insbesondere die Bart-Iris-Sorten wichtig. Von ihnen gibt es mittlerweile ein so großes Sortiment, dass sie selbst für Kenner kaum noch zu überblicken sind. Die Bart-Iris werden zur besseren Orientierung in drei Gruppen unterteilt, wobei Wuchshöhe und Blütezeit für die Unterteilung entscheidend sind:
•    Hohe Bart-Iris (Iris-Barbata-Elatior-Hybriden): Diese werden
    über 70 cm hoch und blühen ab Ende Mai.
•    Mittelhohe Bart-Iris (Iris-Barbata-Media-Hybriden): Diese sind
    zwischen 40 und 70 cm hoch und haben eine Blütezeit, die
    zwischen den Zwerg- und hohen Bart-Iris-Sorten liegt.
•    Niedrige Bart-Iris oder Zwerg-Schwertlilien (Iris-Barbata-Nana-
    Hybriden): Diese erreichen nur eine Höhe von 15 bis 30 cm
    und blühen bereits ab der zweiten Aprilhälfte.

Verwendung

Aus der Wurzel der Veilcheniris oder „Florentinischen Schwertlilie“ (Iris germanica var. florentina, Syn. Iris pallida), auch Veilchenwurz oder Violwurtz genannt, wurden die im 19. Jahrhundert beliebten Veilchenparfüms gewonnen und in alten Zeiten daraus auch ein Brechmittel hergestellt. Der Name kommt von den Wurzelsprossen, die ätherisches Öl enthalten, das mit zunehmendem Alter einen feinen Veilchenduft verströmt und in der Antike zur Würze des Weins oder zur Beseitigung von Mund- beziehungsweise Schweißgeruch diente. Außerdem wird sie auch als Zusatz zu Likören (Benediktiner, Danziger Goldwasser, Cordial Medoc) und zum Aromatisieren von Weinen und Tabaken verwendet.

Japanische Zwerg-Schwertlilie (Iris gracilipes) Die Japanische Zwerg-Schwertlilie (Iris gracilipes)
Diese Art wurde 1858 von Asa Gray beschrieben und benannt.Die zwergwüchsige Iris-Art wird 10 –15 cm groß. Iris gracilipes ist sommergrün. Die Blätter sind einfach und wechselständig angeordnet. Sie sind lineal, ganzrandig und parallelnervig. Von Mai bis Juni trägt sie aufrechte, blaue irisartige Blüten, die fachspaltige Kapseln bilden. Iris gracilipes bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf frischen bis feuchten Böden. Das Substrat sollte lehmig sein. Verwendung findet diese Zwergiris in Steingärten, Pflanztrögen und Töpfen. Auch als Akzentpflanze im Bonsaigarten findet sie gerne ein Plätzchen, das sonnig und ab der Mittagszeit leicht schattiert sein sollte. Als Substrat verwendet man eine Mischung aus Weißtorf, Granitsplitt und Bims. Die Überwinterung stellt kein Problem dar, weil Schwertlilien recht winterfest sind; da muss man eher auf die Empfindlichkeit der Beistellschale Bedacht nehmen.


(Infos z. T. aus Wikipedia)
Foto von meinem Akzentpflanzenfreund Robin Jehan aus Guernsey (Kanalinseln)


www.yamadori-bonsai.info

Dieser Artikel erschien in der BONSAI ART 134