akadama-1.jpg Abrakadama?

Reines Akadama ist in Japan das Substrat, mit dem überwiegend gearbeitet wird. Aufgrund der klimatischen Unterschiede zu unseren Breiten sollte jedoch einiges beachtet werden.
Gerade in harten Wintern sollten Bonsai, die in reinem Akadama stehen, einen möglichst frostfreien Standort haben. Gefrierendes Wasser dehnt sich schließlich aus und kann so die einzelnen Teile des Substrates „sprengen“, wodurch Akadama im Laufe der Zeit sein Porenvolumen verliert. Je nach Frostintensität und Güte des Akadama läuft dieser Prozess schneller oder langsamer ab. Mit zunehmendem Alter von Akadama lässt somit die Luft- und Wasserführung deutlich nach, mit entsprechend negativen Auswirkungen für die Wurzelatmung bzw. für das Wurzelwachstum. Die Folge ist eine Schädigung des Bonsai, die bis zum Absterben führen kann. Wird dieser Schaden bemerkt, sollte unverzüglich umgetopft werden.

akadama-2.jpg Fällt dieser notwendig gewordene Termin in den Sommer, ist sofortiges Umtopfen besser, als bis zum Frühjahr zu warten. Das Umtopfen im Sommer ist eigentlich kein Problem, wenn man dafür sorgt, dass die Verdunstung reduziert wird. Ein schattiger Platz im Garten, besser noch unter einer Folienhaube (Folienhaus) – und schon nach 2 bis 3 Wochen ist das Schlimmste überstanden.

Wir produzieren im Hochsommer Stecklinge. Dabei werden krautige Pflanzenteile (ohne Wurzeln) von Mutterpflanzen geschnitten und im Folientunnel dazu genötigt, Wurzeln zu produzieren. Warum sollte dann ein Bonsai nicht auch neue Wurzeln bilden?

Auch das Umtopfen im Dezember ist besser, als den Baum in verdichtetem Akadama noch bis zum Frühjahr leiden zu lassen. Nach dem Umtopfen ist unbedingt für einen frostfreien Standort zu sorgen. Ich würde einen Ahorn lieber zu Weihnachten umtopfen und ihn anschließend frostfrei stellen, als das Risiko einzugehen, dass im April alle Wurzeln abgefault sind.

akadama-3.jpg Akadama hat nur eine geringe Fähigkeit, Nährstoffe in Form von Ionen aufzunehmen, sie zu speichern und wieder abzugeben. Organischer Dünger wird in reinem Akadama sehr schlecht mineralisiert. Verwendet man ausschließlich mineralische Dünger, müssen diese genauestens dosiert werden, ansonsten sind Salzschäden nicht zu vermeiden. Wenn man auf Akadama nicht verzichten möchte, empfehle ich, Folgendes zu beachten:  Der Anteil von Akadama sollte nicht mehr als 40 % betragen. Mindestens 20 % organische Substanz ist für ein gesundes Wachstum notwendig – je nach Alter der Bäume, Jungpflanzen benötigen sogar 80 % organische Substanzen. Dazu kommen strukturstarke Bestandteile wie z. B. Bimskies.

Dieser Artikel erschien in der {ln:BONSAI ART 117 'BONSAI ART 117}