Spinnweben-Hauswurz
(Sempervivum arachnoideum)

Spinnweben-Hauswurz  (Sempervivum arachnoideum)Die Haus- bzw. Dachwurz zählt zu den Dickblattgewächen (Crassulaceae). Zur Gattung Sempervivum gehören etwa 30 bis 35 Arten. Sempervivum arachnoideum ist in eigentlich allen Gebirgen zwischen den Pyrenäen und dem Kaukasus beheimatet. Diese Art bildet sehr dichte Polster mit 0,5 cm bis 2,5 cm großen Rosetten und man kann sie leicht an den weißen, spinnwebartigen Haaren an der Rosettenoberseite erkennen. 

Spinnweben-Hauswurz  (Sempervivum arachnoideum) Die Rosettenblätter sind nach innen gebogen, elliptisch bis verkehrt-lanzettlich, ca. 8 mm lang und 4 mm breit und ihre Farbe reicht von hell- über dunkelgrün bis leicht gelblich oder rötlich-braun bis orange-rot. Im Alpengarten beim Schloss Belvedere in Wien gibt es in den umfangreichen alpinen Sammlungen an die 150 bis 200 verschieden gefärbte Subspezies dieser Art – je nach Herkunft aus verschiedensten Gebirgszügen Europas. Sempervivum arachnoideum ist die einzige Art, die eine solche Behaarung aufweist. Bei einigen Unterarten kann sie interessanterweise im Winter fehlen. Je trockener und sonniger das Jahr ist, umso schöner entwickelt sich die Behaarung der Rosetten.


Spinnweben-Hauswurz  (Sempervivum arachnoideum) Die Blütenstiele sind dicht belaubt, die Stängelblätter weisen rote Spitzen auf und die reich blühenden Blütendolden zeigen ein prächtiges Rot. die Blütezeit reicht über den ganzen Sommer. Die Rosette stirbt nach der Blüte ab und bildet unzählige Kindeln.
Es gibt kaum robustere und anspruchlosere Beistellpflanzen als die Spinnweb-Hauswurz. Am ehesten würde ich sie als „europäische Kakteen“ – die es botanisch gesehen selbstverständlich nicht gibt, weil das Verbreitungsgebiet der „richtigen“ Kakteen von Südamerika (Feuerland) bis Nordamerika (Kanada) reicht … – bezeichnen, weil sie mit so wenig Wasser auskommen. Bei zu langen Regenphasen bzw. zu starkem Wässern können die Rosetten sogar verfaulen! Daher sollte das Substrat sehr gut durchlässig sein. eine Mischung aus grobem Sand, Granitsplit, Bims, Lava-Bruch – vermischt mit ein klein wenig Weißtorf oder Gartenerde – kann empfohlen werden.
Der Standort im Bonsaigarten muss unbedingt vollsonnig sein!
Die Vielfalt der Spinnweb-Hauswurzen begeistert jeden Beistellpflanzenfreund und Bonsaisammler!

Wolfgang Putz – Österreich. www.yamadori-bonsai.info

Dieser Artikel erschien in der BONSAI ART 107