BONSAI ART
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Herbststeinbreche
(Saxifraga cortusifolia)

saxifraga-mount-nachi.jpg „DAI-MONJI-SOO“ wird diese Pflanze in Japan genannt, was soviel wie „Große Charakter-Pflanze“ bedeutet.
Die bei uns unter dem Namen „Oktoberle“ oder „Herbststeinbrech“ bekannte Saxifraga cortusifolia liebt einen leicht sauren, frischen, humosen und nährstoffhaltigen Boden. Da in vielen Gegenden schon im Oktober frühe Fröste vorkommen, sollte man die Pflanzstelle so wählen, dass ein Schutz vor diesen „Frühfrösten“ (Erfrieren der Blüten) und ein Schutz vor „Spätfrösten“ im Frühjahr (Erfrieren der Blätter) gewährleistet ist. Beide Schädigungen überstehen die Pflanzen in der Regel. Bei Spätfrösten können Wachstumsstörungen auftreten, dies bemerkt man, wenn die Pflanzen in dem Jahr kaum Zuwachs machen. Winterfröste übersteht die Pflanze sehr gut, was Erfahrungen der letzten Jahre belegen.

saxifraga-moe.jpg Die Heimat liegt in Japan, Süd-Sachalin, Süd-Kurilen, Korea, Mandschurei, Ussuri sowie China. Es handelt sich um sommergrüne Stauden ohne Ausläufer mit lang gestielten Blättern, rundlich bis nierenförmig, fleischig, grün, die Unterseite oft rötlich, 5- bis 11-lappig, Stängellänge bis 30 cm. Der Blütenstand ist oft eine Dolde oder pyramidenrispig. Die Blütenfarbe ist überwiegend weiß, es gibt in den Sorten alle Farbtöne von rot bis rosa und gelb bis grün mit grünen oder rötlichen Stielen. Die Blütezeit erstreckt sich von August bis Dezember.
Schädlinge: Hier sind in erster Linie Dickmaulrüssler zu nennen, ihre Bekämpfung geschieht in der Regel durch handelsübliche, den Schädling parasitierende Nützlinge (Nematoden). Bei Läusen, die gerne auf den Blüten sitzen, kann man handelsübliche Insektizide anwenden. Bei Pflanzenverletzungen kann, wenn auch selten, Schimmelpilz auftreten. Hier wird dann mit geeigneten Fungiziden gespritzt oder gegossen.


saxifraga-sugar-blum-fairy.jpg Kultur: Für die Kultur in der Beistellschale empfiehlt sich eine eher humosere Mischung aus Weißtorf plus etwas grobem Quarzsand und Akadama.
Der Standort im Bonsaigarten sollte eher halbschattig bis schattig gewählt werden. Vor allem die Mittags- bzw. Frühnachmittagsonne kann die empfindlichen Blätter rasch an den Rändern verbrennen.
Gießen sollte man regelmäßig (Pflanzen nie ganz austrocknen lassen!), wobei bei zu starken Wassergaben bzw. Staunässe die Blattstiele an der Basis abfaulen können. Gedüngt wird während der Vegetationszeit alle zwei bis drei Wochen mit einem organischen Flüssigdünger. Zur Überwinterung nimmt man die Pflanzen am besten aus der Schale und schlägt sie in einer Pflanzkiste mit Gartenerde ein. Im Frühjahr topft man die Steinbreche wieder in frisches Substrat neu ein.
Lassen Sie sich diese wirklich wundervollen Herbstblüher nicht in Ihrer Beistellpflanzen-Sammlung entgehen! – Sie würden es bereuen!

Wolfgang Putz – Österreich. www.yamadori-bonsai.info

Dieser Artikel erschien in der BONSAI ART 109