von Chefredakteurin Heike van Gunst
Die berühmten, farbigen Holzschnitte des legendären, japanischen Künstlers Hiroshige (1797 – 1858) sind von einer Ästhetik und Lebendigkeit, der man sich kaum entziehen kann. Zu seinen Lebzeiten waren seine Werke bereits in seiner Heimat sehr populär, machten später in westlichen Künstlerkreisen Furore und befinden sich in zahlreichen Kunstmuseen der Welt.
• „Hiroshige“, A. Schlombs,Taschen Verlag 2018 (Originalausgabe 2007), „Kleine Reihe 2.0“, 21,5 cm x 26,5 cm, 96 Seiten, 10,00 EUR
Dr. Adele Schlombs ist Kunsthistorikerin und Direktorin des Museum für Ostasiatische Kunst in Köln. In diesem Buch umreißt sie das Leben und die wichtigsten Werke von Utagawa Hiroshige, wobei sie die Inhalte, Schauplätze und Hintergründe der gezeigten Bilder erklärt.
Dabei beleuchtet sie auch die Entwicklung, die Hiroshige bei der Darstellung der Perspektive, Bildkomposition und Farbverwendung im Laufe seines Lebens machte. Besonders spannend sind die Einflüsse, die die westliche Malerei auf Hiroshiges Kunst hatte. Umgekehrt kopierte zum Beispiel Vincent van Gogh im Zuge des europäischen Japonismus einige Bilder Hiroshiges bis ins Detail und Claude Monet ließ sich in seinem Garten in Giverny eine japanische Brücke über den berühmten Seerosenteich bauen.
Die Vielfalt der in diesem Buch abgedruckten Werke Hiroshiges geht von verschiedensten Landschaften, Stadtansichten und Straßenszenen in allen Jahreszeiten, über anmutige Frauen, Schauspieler, Tiere und Blumen bis hin zu witzigen Szenen, die an moderne Comics erinnern.
Viele dieser Motive können Anregungen für die Bonsai-Präsentation liefern. Das Buch von Adele Schlombs ist ein sehr ansprechender Kunstband zum verlockend kleinen Preis.
