Botanischer Name:
Juniperus chinensis
Japanischer Name:
Shinpaku
Herkunft: Japan
Laub/Nadel: Nadelbaum
Blühend: nein
Fruchttragend: nein
Standort
Der Chin. Wacholder ist ein Freilandbonsai und sollte ganzjährig im Freien stehen. Bekommt eine Pflanze genügend Licht, bildet sie tagsüber über die Nadeln mehr Zucker und Sauerstoff, als sie gleichzeitig für die Aufrechterhaltung der Lebensvorgänge verbraucht. Nur durch diesen Energieüberschuss ist sie auch in der Lage zu wachsen, und der Stamm kann dicker werden. Wind und Regen lässt die Blätter härter werden, so dass sie auch widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten werden.
Gießen
Der Chin. Wacholder hat einen etwas höheren Wasserbedarf. Die Erde darf nie völlig austrocknen, weil sonst die feinen Wurzeln absterben würden. Die Erde sollte also zu jeder Jahreszeit ständig leicht feucht sein. Wenn sie jedoch einmal ganz trocken geworden ist, stellt man das Bäumchen bis zum Schalenrand ins Wasser, damit es sich wieder richtig vollsaugen kann. Beim Gießen überbraust man die ganze Pflanze mit Regenwasser oder abgestandenen Leitungswasser (dann aber Kalkflecken auf den Nadeln!) und verwende dabei eine sehr feine Brause, damit die Erde nicht ausgeschwemmt wird. Auf diese Weise werden die Nadeln vom Staub gereinigt und die Luftfeuchtigkeit wird für einige Zeit erhöht. Das Gießen wird durch kurze, wiederholende Güsse solange fortgesetzt, bis sich die Erde vollgesogen hat. Bei starker Sonne muss der Baum genauer beobachtet und gegebenenfalls häufiger gegossen werden.
Schneiden
Der Chin. Wacholder wird durch Zupfen der neuen Triebe in der Wachstumszeit von Mai bis September kompakt gehalten. Etwa alle 2 Jahre werden die einzelnen Astpartien ausgelichtet : etwa die Hälfte der Äste werden herausgeschnitten, damit wieder Licht durch die Krone fallen kann. Die Wurzeln werden beim Verpflanzen zurückgeschnitten, so dass zwischen Krone und Wurzeln ein ausgewogenes Verhältnis bestehen bleibt.
Drahten
Eine weitere Methode, um auf die Gestalt eines Baumes einzuwirken, ist das Drahten. Der Stamm, die Äste und Zweige, die geformt werden sollen, werden spiralförmig mit Aluminiumdraht umwickelt. Man wickelt den Draht straff, aber nicht zu fest in gleichmäßigen Windungen von unten nach oben und bringt dann die Äste und Zweige in die gewünschte Richtung. Der Draht sollte Mitte Mai entfernt werden, da dann das Dickenwachstum beginnt und Drahtungsspuren entstehen würden.
Düngen
Obwohl die Bäumchen langsam wachsen sollen, müssen sie während der Wachstumszeit vom Frühjahr bis zum Herbst regelmäßig gedüngt werden. Mit dem Düngen wird nur dann ausgesetzt, wenn Bonsai blühen oder die Bäumchen frisch umgetopft wurden. Am besten eignet sich ein organischer Dünger in Kugelform, ein organischer Streudünger.
Umtopfen
Der Chin. Wacholder sollte alle 4 bis 5 Jahre im Frühjahr oder September umgepflanzt werden. Beim Umpflanzen werden die Wurzeln beschnitten und damit ein besser verzweigtes Wurzelsystem angeregt. Das Verpflanzen in eine größere Schale ist nötig, wenn die Schale zu klein geworden ist (ideale Schalenlänge = 2/3 der Pflanzenhöhe) , für Nadelbäume als "männliche Pflanzen" sollten immer unglasierte Schalen verwendet werden. Durch das Umpflanzen wird verbrauchte Erde zu ca. 2/3 durch neue ersetzt. Die richtige Zeit fürs Umtopfen ist das Frühjahr. Die Standardmischung der Bonsai-Erde besteht aus je einem Drittel Akadama, Lavasplitt und Bimskies. Humus wird nicht beigefügt, da Wasser zu lange gespeichert wird und der Mykorrhiza Pilz Schaden nehmen könnte.
Überwinterung
Die Überwinterung sollte im Freien erfolgen, der chin. Wacholder ist winterhart. Es empfiehlt sich dann, die Schale in Torf einzusetzen und die Erdoberfläche in ca. 5 cm Stärke mit Substrat abzudecken. Bei strengem Frost sollte der Bonsai wegen der Gefahr des Austrocknens mit Plastikfolie abgedeckt werden.