DetailVollansicht Botanischer Name:
Pinus halepensis

Japanischer Name:
Pinaceae

Herkunft: Mittelmeergebiet
Laub/Nadel: Nadelbaum
Blühend: nein
Fruchttragend: nein

Standort

Die Aleppo-Kiefer ist ein Freilandbonsai und sollte ganzjährig im Freien stehen, sofern nicht strenger Frost herrscht. Bekommt die Pflanze genügend Licht, bildet sie tagsüber über die Nadeln mehr Zucker und Sauerstoff, als sie gleichzeitig für die Aufrechterhaltung der Lebensvorgänge verbraucht. Nur durch diesen Energieüberschuss ist sie auch in der Lage zu wachsen, und der Stamm kann dicker werden. Wind und Regen läßt die Nadeln härter werden, so dass sie auch widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten werden.

Gießen

Die Aleppo-Kiefer hat mittleren Wasserbedarf. Die Erde darf nie völlig austrocknen, weil sonst die feinen Wurzeln absterben würden. Die Erde sollte also zu jeder Jahreszeit ständig leicht feucht sein. Wenn sie jedoch einmal ganz trocken geworden ist, stellt man das Bäumchen bis zum Schalenrand ins Wasser, damit es sich wieder richtig vollsaugen kann. Beim Gießen überbraust man die ganze Pflanze mit Regenwasser oder abgestandenen Leitungswasser (dann aber Kalkflecken auf den Nadeln!) und verwendet dabei eine sehr feine Brause, damit die Erde nicht ausgeschwemmt wird. Auf diese Weise werden die Nadeln vom Staub gereinigt und die Luftfeuchtigkeit wird für einige Zeit erhöht. Das Gießen wird durch kurze, wiederholende Güsse so lange fortgesetzt, bis sich die Erde vollgesogen hat. Bei starker Sonne muss der Baum genauer beobachtet und gegebenenfalls häufiger gegossen werden. Viel Wasser in der Vegetationsperiode führt zu ungewünschten langen Nadeln, viel Wasser über Winter lässt den lebenswichtigen Mykorrhiza Pilz absterben und die Kiefer kann eingehen.

Schneiden

Die Aleppo-Kiefer wird durch das Kürzen der neuen Triebe (Kerzen) kompakt gehalten. Diese Arbeit erfolgt etwa im Mai oder Juni, man lässt nur etwa 1 cm der Kerzen stehen. An den verbleibenden diesjährigen Nadeln bilden sich neue Kerzen, aus denen sich kurze neue Äste bilden. Die Wurzeln werden beim Verpflanzen zurückgeschnitten, so dass zwischen Krone und Wurzeln ein ausgewogenes Verhältnis bestehen bleibt.

Drahten

Eine weitere Methode, um auf die Gestalt eines Baumes einzuwirken, ist das Drahten. Der Stamm, die Äste und Zweige, die geformt werden sollen, werden spiralförmig mit Aluminiumdraht umwickelt. Man wickelt den Draht straff, aber nicht zu fest in gleichmäßigen Windungen von unten nach oben und bringt dann die Äste und Zweige in die gewünschte Richtung. Der Draht sollte Mitte Mai entfernt werden, da dann das Dickenwachstum beginnt und Drahtungsspuren entstehen würden.

Düngen

Obwohl die Bäumchen langsam wachsen sollen, müssen sie während der Wachstumszeit vom Frühjahr bis zum Herbst regelmäßig gedüngt werden. Mit dem Düngen wird nur dann ausgesetzt, wenn Bonsai blühen oder die Bäumchen frisch umgetopft wurden. Am besten eignet sich ein organischer Dünger in Kugelform, ein organischer Streudünger.

Umtopfen

Die Aleppo-Kiefer sollte alle 2 bis 4 Jahre im Frühjahr oder September umgepflanzt werden. Beim Umpflanzen werden die Wurzeln beschnitten und damit ein besser verzweigtes Wurzelsystem angeregt. Das Verpflanzen in eine größere Schale ist nötig, wenn die Schale zu klein geworden ist (ideale Schalenlänge = 2/3 der Pflanzenhöhe). Durch das Umpflanzen wird verbrauchte Erde zu ca. 2/3 durch neue ersetzt. Die richtige Zeit fürs Umtopfen ist das Frühjahr. Die Standardmischung der Bonsai-Erde besteht aus je einem Drittel Akadama, Lavasplitt und Bimskies. Humus wird nicht beigefügt, da Wasser zu lange gespeichert wird und der Mykorrhiza Pilz Schaden nehmen könnte.

Überwinterung

Die Überwinterung ist ideal in einem Gewächshaus bei Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad, kann aber auch im Freien erfolgen, die Pflanze ist winterhart. Es empfiehlt sich dann, die Schale in Torf einzusetzen und die Erdoberfläche in ca. 5 cm Stärke mit Substrat abzudecken. Bei strengem Frost sollte der Bonsai wegen der Gefahr des Austrocknens mit Plastikfolie abgedeckt werden.

Krankheitsvorsorge

Der beste Schutz gegen Krankheiten ist eine sorgfältige Pflege und regelmäßige Kontrolle der Pflanzen. Wird ein Bonsai dennoch einmal von Schädlingen befallen, helfen die handelsüblichen Pflanzenschutzmittel. Sollten Sie einmal Kummer mit Ihrem Bonsai haben, wenden Sie sich bitte rechtzeitig an das Bonsai-Zentrum.

Sonstiges, Tipps

In jeder Kunst, jedem Handwerk, jeder Liebhaberei gibt es Erfahrungen, die man beachten sollte, und ein paar Hilfsmittel, ohne die es nicht geht. Dazu gehört in erster Linie das Bonsai-Werkzeug, das für jeden Bonsai-Besitzer unentbehrlich ist. Darüber hinaus sind einige umfangreiche Bücher erschienen. Eine Auswahl der besten Werkzeuge und ein reichhaltiges Angebot an Fachliteratur finden Sie unter www.bonsai.de.

Quelle: Bonsai Zentrum Münsterland