CLBII_300dpi.jpgImportbeschränkungen bei Laubbäumen

Am 7. November 2008 hat die „Kommission der Europäischen Gemeinschaften“ die Entscheidung über Dringlichkeitsmaßnahmen zum Schutz der Gemeinschaft gegen die Einschleppung und Ausbreitung des Citrusbockkäfers (Anoplophora chinensis) getroffen. Der Citrusbockkäfer ist in China, Korea und Japan verbreitet und gilt in seiner asiatischen Heimat als gefährlicher Schädling bei ca. 100 Laubbaumarten. 

Der durch Import von Fächerahornen im großen Stil durch eine Supermarktkette eingeschleppte Käfer und dessen Larven führen auch bei unseren Laubbäumen zu starken Schädigungen bis hin zum Absterben. Daher hat die EU besondere Bedingungen für die Einfuhr und die Verbringung von Pflanzen entwickelt, die aus Ländern importiert werden, in denen der Käfer vorkommt. Folgende Spezies und ihre Unterarten dürfen nur noch eingeführt werden, wenn der Ex-/Importeur nachweisen kann, dass die Pflanzen frei von Schadorganismen sind: Acer, Aesculus hippocastanum, Alnus, Betula, Carpinus, Citrus, Corylus, Cotoneaster, Fagus, Lagerstroemia, Malus, Platanus, Populus, Prunus, Pyrus, Salix, Ulmus. Für die Erzeugerbetriebe in Japan wird es aber schwierig sein, entsprechende Nachweise zu erbringen, da hierfür u.a. längerfristiges Halten der Pflanzen in Quarantänestationen nötig ist. Das heißt wohl im Klartext, dass o.g. Spezies bis auf weiteres nicht mehr eingeführt werden. Auch wenn eine Einfuhrgenehmigung bestehen sollte, werden wohl Untersuchungen an den Pflanzen auf Schadorganismen noch im Einfuhrhafen durchgeführt. Wird der Pflanzenschutz fündig, muss damit gerechnet werden, dass der gesamte Container inklusive nicht befallener Pflanzen sofort vernichtet wird. Die Maßnahme wird den Bonsaiimport und -handel sicher auf Jahre hinaus prägen.


Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten des
Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen. www.jki.bund.de – hier schauen Sie bei Interesse unter „Presseinformationen“ den Beitrag vom 19.06.2008 an. Dort können Sie sich auch informieren, wie mit befallenen Pflanzen umzugehen ist, um eine Ausbreitung des Schädlings zu verhindern.

Ein PDF-Faltblatt zu diesem Thema finden Sie hier:
http://www.jki.bund.de/nn_806762/DE/veroeff/popwiss/pdfs/citrusbockkaefer__clb.html