Detail einer Schalen, die preiswert mit der Kin-Tsugi-Technik repariert wurde. Foto: Bengt LindqvistAngeklebt – Die Fortsetzung von Eingerissen
Leserbrief von Wolfgang Papke

Liebe Bonsai-artisten,
zu Ihrem schönen Artikel über die Reparatur von Schalen mit Gold kann ich folgende ergänzende Hinweise geben. Urushi-
Lack gibt es in 90 g Tuben. Z. B. in farblos (ab 50,58 EUR), oder schwarz (ab 54,86 EUR). Pudergold 23,75 Karat kostet je 2 g 180,88 EUR. Goldlack 23,75 Karat gibt es auch. Für 30 ml muss man 57,12 EUR anlegen. Bronzepulver gibt es für 9,52 EUR je 100 g.

Alle Artikel kann man bei www.kremer-pigmente.de beziehen. Eine hinreißende Firma, die alle nur erdenklichen Artikel in Zusammenhang mit Kunst bereithält. Den Lacksumach (Rhus verniciflua) bzw. Toxicodendron verniciflua bietet z. B. www.baumschule-wilken.de an. Ich hoffe, die Informationen sind Ihnen willkommen, und verbleibe mit den besten Grüßen

Ihr Wolfgang Papke

 

Lieber Herr Papke,
vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Wer will, kann jetzt munter draufloskleben. Wer es machen lassen will, sieht hier eine aktuelle Reparatur von Frau Watanabe. Die sieht schon mal ziemlich gut aus. Schale von Peter Krebs. Repariert von Frau Watanabe (Berlin).

Schale von Peter Krebs. Repariert von Frau Watanabe (Berlin).

 

 

 

 

 

 

Detail einer Schalen, die preiswert mit der Kin-Tsugi-Technik repariert wurde. Foto: Bengt LindqvistEingerissen

Es ist nicht alle Gold, was glänzt

Viele Bonsaifreunde besitzen die eine oder andere hochwertige, aber leider beschädigte Bonsaischale. Meist sind solche Stücke zu schade zum wegwerfen, aber man wagt auch nicht mehr, sie noch zu benutzen, oder stört sich an den Beschädigungen. In solchen Fällen kann man sich vertrauensvoll an die in Berlin lebende Japanerin Natsuyo Watanabe wenden, die mit der seit dem 16. Jahrhundert bekannten traditionellen japanischen Reparaturtechnik „Kin Tsugi“ Keramik, Glas- und Porzellanobjekte so repariert, dass sie nicht nur wieder benutzbar, sondern auch umso schöner werden.

Mit Urushi, Japan-Lack, werden die beschädigten Stellen geklebt, ausgefüllt und dann mit Gold- oder anderem Metallstaub bestäubt. Z. B. ist Messing eine  weitaus preiswertere Lösung als das teure Gold. Die Reparatur wird so nicht vertuscht und verborgen, sondern auf edle Weise hervorgehoben.
Frau Watanabe hat das Töpferhandwerk in Japan gelernt und viele Jahre praktiziert, wobei sie sich mit der Kin-Tsugi-Reparaturtechnik zu beschäftigen begann, die sie über die Jahre perfektioniert hat.
Auf Frau Watanabes Webseite www.tsugi.de findet man grundlegende Informationen, viele schöne Beispiele für ihre Arbeit und natürlich alle Kontaktdaten.

Erschienen in {ln:BONSAI ART 129 'BONSAI ART 129}