13. Rostocker Bonsaitage Lebende Kunst in der Kunsthalle am 17. und 18. September

Text und Fotos Heike van Gunst

Zum 13. Mal fanden in der nord-ostdeutschen Hansestadt die Rostocker Bonsaitage statt.
Vom 17. – 18. September 2016 war das gesamte Erdgeschoss der Kunsthalle mit kleinen Bäumen in Schalen bestückt.
Nach der Gründung des neuen Regionalverbandes Nord-Ost unterstützte der Bonsai Club Deutschland, dessen Präsident Elmar Heil persönlich in Rostock erschien, die Ausstellung.

Auch das Bonsai-Museum Düsseldorf war mit Bäumen und wundervollen japanischen Farbholzschnitten vertreten, die im Ambiente des Kunstmuseums würdig präsentiert wurden. Vier schöne Suiseki aus der berühmten Sammlung von Gudrun Benz ergänzten die Ausstellung um eine weitere Facette.
Die beständige Arbeit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft zu Rostock, insbesondere von dessen Präsident Johannes Kunze, und des AK Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit den teilweise von weit her angereisten Ausstellern (u.a. aus Leipzig und Chemnitz) ermöglichte eine sehenswerte Ausstellung von beachtlicher Qualität und breitem Querschnitt, die von etwa 500 interessierten Besuchern gut frequentiert wurde.
Neben ehrwürdigen Bonsai-Meisterwerken wurden Bonsai aller Alters- und Qualitätsstufen gezeigt. Die Bonsai wurden zum Teil auf herkömmliche Art auf stoffbedeckten Tischreihen mit Präsentationstisch und Beisteller präsentiert, zum Teil auf weißen Podesten, die in der Kunsthalle sonst der Aufstellung von Skulpturen dienen. Darüber hinaus waren drei Tokonoma-Präsentationen zu sehen, wofür zwei modern gestaltete Ausstellungsnischen extra noch kurz vor der Veranstaltung angefertigt worden waren.
Da bei den Rostocker Bonsaitagen die gemeinsame Freude an den Bäumen im Vordergrund steht und der Wettbewerbsgedanke in den Hintergrund tritt, wurde auf eine Jury-Bewertung der Bonsai verzichtet. Jedoch wurde von den Repräsentanten des Bonsai-Museums Düsseldorf ein Sonderpreis verliehen. Der aus einem Gartenbaum gestaltete, mit wunderschön ausgearbeiteten Laubetagen auffallende Chinesische Wacholder von Frank Polster (Bonsaifreunde Mittelsachsen e. V.) erhielt diese schöne Auszeichnung.
Das vielfältige Rahmenprogramm bot ausgezeichnete, kurzweilige Demonstrationen und Vorträge, unter anderem von Joachim Sichma, Andrea Melloni, Herbert Obermayer, Dr. Achim Strecker und Rozier Steensma, gut bestückte Händlerstände sowie einen Anfänger-Workshop, bei dem sich interessierte Neulinge unter Anleitung selbst an Jungpflanzen versuchen konnten. Alle diese Angebote wurden vom Publikum sehr gut angenommen.
Die Rostocker Bonsaitage haben in diesem Jahr eine weitere Qualitätsstufe erklommen und die 13 hat sich in diesem Fall sicherlich als Glückszahl erwiesen, denn die Veranstaltung ging rundum gelungen und pannenfrei über die Bühne.
Man darf gespannt sein, welche neuen Pläne die Organisatoren der RBT in den kommenden Jahren dort an der Ostseeküste umsetzen werden.

Teil des AusstellungsbereichsPräsidenten unter sich: Elmar Heil, BCD, und Johannes Kunze, Deutsch-Japa- nische Gesellschaft zu Rostock Eine gut besuchte Veranstaltung

Achim Sichma bei seiner DemoAndrea Melloni bei der Endbesprechung seines Demobaums Moderne Tokonoma mit Ulme und Rhodohypoxis von Achim SichmaFächerahorn von Herbert Obermeier in einer nicht ganz modernen Tokonoma. Trotzdem schön!Gut frequentierter Anfänger-Workshop, bei dem das gerade Gesehene an Jungpflanzen direkt verarbeitet werden konnte. Schöne Idee!Der einzige Baum mit Auszeichnung, ein Chin. Wacholder von Frank Polster, erhielt den Sonderpreis des Bonsaimuseums Düsseldorf. Ansonsten wurde auf Auszeichnungen verzichtet, um den Wettbewerbsgedanken ein wenig in den Hintergrund treten zu lassen

 

 

 

 

Dieser Artikel erschien in der BONSAI ART 140