Teebeutel als Düngersäckchen

Text: Ivo Drüge
Fotos: Harald Grünberger

Ganz klar ist, wenn ein japanischer Bonsai in japanischem Substrat steht, dann sollte er auch mit japanischem Dünger gestärkt werden. Und wenn man dies befolgt, dann möchte die Düngergabe auch in einem original japanischen Düngersäckchen am Baum den Dienst tun.

Nun wird man sich an dieser Stelle fragen, muss denn soviel Japanistik sein? Natürlich nicht! Dennoch ist die aus Japan stammende Idee, Dünger in Teebeutel zu stecken, ziemlich gut, da hierdurch einige Vorteile beim Düngen erziehlt werden können. Loser Dünger oder auch Kombinationen verschiederner Produkte können einfach in die Säckchen gegeben werden. Mit Hilfe eines Zahnstochers oder einer Rouladennadel aus der Küche (muss nicht aus Japan sein – kann aber) wird dann der gefüllte Düngerbeutel am Bonsai fixiert. Dies hat den Vorteil, dass beim Gießen der Dünger exakt platziert werden kann, aber nicht versehentlich weggespült wird. Auch schützt er vor diebischen Vögeln.
Natürlich gibt es auch in Deutschland Teebeutel. Meistens sind diese allerdings mit Tee befüllt und zugetackert. Ein Umbau zum Düngerbeutel ergibt hier wohl keinen Sinn. Besser sind da schon die Teesäckchen für losen Tee, die in entsprechenden Fachgeschäften zu erwerben sind. Doch sei erwähnt, dass das japanische Original einen entscheidenen Vorteil hat. Durch einfaches Umschlagen des Kragens ist der Beutel verschlossen und weder Tee noch Dünger kann herausfallen. Und nebenbei kann  man beim Tanztee mit diesen exotischen Teebeuteln noch ein exquisites Aufgussgetränk zaubern, falls das schnöde Teesackerl einmal ausgegangen ist.
Also haben wir hier wieder ein tolles vielseitiges Produkt, das japanische Kultur mit Pragmatismus in der Bonsaikultur verbindet.

Dieser Artikel erschien in der BONSAI ART 141