Drei Schubkarren mit Mist werden vor dem Gewächshaus abgeladenBioheizung für’s Gewächshaus

Text und Fotos Heike van Gunst

Viele Bonsai-Freunde überwintern ihre wertvollen und kleinen Bonsai vorsichtshalber in einem Kalthaus. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um ein Gewächshaus, das frostfrei gehalten wird. In kalten Wintern können dabei erhebliche Heizkosten entstehen, ob man nun elektrische Frostwächter oder mit Gas oder Spiritus betriebene Heizvorrichtungen verwendet.

Um diese unerfreulichen Kosten, die pro Winter durchaus den Preis eines schönen Bonsai betragen können, nach Möglichkeit gering zu halten, kann man das Gewächshaus zum Beispiel mit Luftpolsterfolie zusätzlich isolieren.
Eine wenig bekannte biologische Maßnahme kann die zusätzliche Verwendung von Pferdemist sein. Manchem ist vielleicht schon einmal aufgefallen, dass der Misthaufen vor einem Reiterhof bei Kälte dampft, als würde er in Brand geraten wollen. Seit Jahren bereits mache ich mir die Verrottungswärme zu Nutze, die bei der Zersetzung von mit Stroh durchsetztem Pferdemist entsteht. Wenn im Herbst die Gemüsepflanzen ihre Wachstumsphase abgeschlossen haben und auf dem Kompost gelandet sind, graben mein Mann und ich im Boden unseres Gewächshauses eine Schicht aus frischem Pferdemist ein und bedecken diese mit etwas Erde. So hält sich der Geruch anschließend in Grenzen. Für die Grundfläche von 7,5 m² verwenden wir etwa drei gehäufte Schubkarren Pferdemist.
Wenn der Boden so vorbereitet ist, richte ich das Gewächshaus mit Ziegelsteinen und Regalbrettern so ein, dass ich möglichst viele Bonsai relativ dicht über dem Boden unterbringen und dennoch jeden Baum zur Kontrolle der Feuchtigkeit und zum Gießen erreichen kann.
Einige Wochen lang gibt der verrottende Pferdemist leichte Wärme von unten ab. Was den Gemüseliebhaber genauso freut: Bis zum nächsten Frühjahr bildet der kompostierte Mist einen hervorragenden Nährboden für die Gurken, Tomaten, Zucchini, Auberginen und Paprika der nächsten Saison.

Eine Schicht Mist wird auf dem Boden verteilt Mist im DetailDer Pferdemist wird mit etwas Erde abgedeckt, das verringert den GeruchAnschließend werden alle Bonsai für die Überwinterung ins Gewächshaus geräumt
             

Dieser Artikel erschien in der BONSAI ART 141