Die beliebte Bonsai-Großveranstaltung im belgischen Genk, die für den 20. und 21. Februar 2021 geplant war, fiel in diesem Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer. Stattdessen wurde ein umfangreiches Online-Programm geboten.
Nicht jeder, der an diesem Februarwochenende zu Hause bleiben musste und die Trophy vermisste, wird die Ankündigungen und das Programm der Online-Trophy ohne weiteres gefunden haben, zumal nicht jedermann bei
Facebook aktiv ist. Und selbst diejenigen, die alles sofort entdeckt haben, waren vielleicht nicht in der Lage, das ganze Wochenende nur am Bildschirm zu sitzen und alle Programmpunkte direkt anzuschauen.
Auf dem YouTube-Kanal der Bonsai Association Belgium sind zahlreiche interessante Videos zu finden, die zu diesem speziellen Anlass erstellt und veröffentlicht wurden.
Hier gibt es Rückblicke auf die Ausstellung und die Demos von 2020 sowie wunderbare Entwicklungsgeschichten von Bonsai zu sehen, die in den vergangenen Jahren in Belgien ausgestellt wurden, so zum Beispiel das äußerst
bekannte Weißdorn-Floß von Tony Tickle. Danny Use zeigt ehemalige Trophy-Demobäume gesund und munter in seinem Garten. Leigh Taafe, der Kurator der National Bonsai & Penjing Collection in Canberra, Australien, präsentiert faszinierende Bonsai aus Down Under.
Sehenswerte Demo-Videos von David Benavente, Koji Hiramatsu und weiteren bekannten Bonsai-Profis bieten lehrreichen Anschauungsunterricht, wie auch speziellen Themen oder Techniken gewidmete Filme, z. B. über Totholzgestaltung, den Gebrauch von Jin-Mittel, die jahreszeitliche Pflege von Laubbäumen und vieles mehr.
Auch das Thema Bonsai-Schalen und Töpferei kommt nicht zu kurz, denn die European Bonsai Potter Collective und mehrere bekannte Keramikerinnen und Keramiker zeigen Töpfertechniken und wunderschöne Bonsai-Gefäße.
Spektakulär ist Martin Englerts Dokumentation der Befeuerung seines Holzofens. Das sicherlich bewegendste Video ist von Laurent Darrieux, der die Entwicklung seiner Kiefer mit dem Namen „Der Schatten des Vaters“ zeigt.
Als sein Vater erfuhr, dass er sterben würde, wünschte er sich, dass seine Asche auf dem Substrat eines besonderen Bonsai verstreut würde, von dem er in der Folge ein Teil werden wollte. Und so geschah es schließlich. Eine tragische Geschichte, die dennoch irgendwie tröstlich ist und dem Baum einen unermesslichen persönlichen Wert verleiht.
Auch wenn die Online-Trophy ihre Höhepunkte hatte, freuen wir uns sicherlich alle darauf, eines Tages wieder live vor Ort im belgischen Genk eine „Trophy“ zu erleben. (HvG)