Das Titelbild der Ausgabe 180 zeigt eine 66 cm hohe Mädchen-Kiefer (Pinus parviflora)
Fotos: Herbert Obermayer
Das Titelbild dieser Ausgabe zeigt eine 66 cm hohe Mädchen-Kiefer (Pinus parviflora), die bei der diesjährigen Trophy mit einer Nominierung bedacht wurde. Mädchen-Kiefern zählen in Japan neben den Wacholdern zu den beliebtesten Koniferen für die Bonsai-Gestaltung und haben auch hierzulande viele Freunde. Um die Winterhärte zu erhöhen wird die Goyomatsu, so die japanische Bezeichnung, häufig auf Schwarz-Kiefern (Pinus thunbergii) gepfropft. Besonders attraktiv sind die Sorten Zuisho und Kokonoe, die sich beide durch besonders kurze Nadeln auszeichnen. Der hier vorgestellte Baum stammt aus einer japanischen Baumschule und wurde 2010 von Barbara und Herbert Obermayer als Pre-Bonsai erworben; bei der Gestaltung waren Andrea Meloni und Milan Karpisek behilflich. Von den allermeisten nach Europa importierten Mädchen-Kiefern unterscheidet sich dieses Exemplar durch seine ausgeprägt individuelle Stammform, die ihm zum Beinamen „Sumo-san“ verhalf. Tatsächlich erinnert der massive Baum (Umfang direkt über dem Nabari 64 cm) an einen hockenden Sumo-Ringer unmittelbar vor dem Beginn seines Kampfes. Die Schale für Sumo-san wurde vom tschechischen Töpferpaar Milan Klika / Vladislava Kurátková geschaffen und unterstreicht mit ihren zurückhaltenden Formen und der gedämpften Farbgebung den ausgeprägten Charakter des Baumes.
Mädchenkiefer, Pinus parviflora, ca. 66 cm, Schale Milan Klika / Vladislava Kurátková
Jahr 2010, kurz nach dem Kauf
2012 – Das Ergebnis der Erstgestaltung
2017 – Veränderte Front und neuer Neigungswinkel