Katzenpfotenfarn, Hasenfußfarn, Ballfarn
Davalliaceae (Davalliagewächse)
Die Heimat des Ballfarnes (es gibt mehrere verschiedene Arten) ist China, Taiwan, Japan und Korea.
Typisches für diese außergewöhnlichen Farne sind die grau behaarten, braunen Wurzeln, die sich um feucht gehaltene Gittertöpfe, Sphagnummoospolster oder um Epiphytenstämme legen und da munter austreiben. Die kleinen Farnwedel sitzen einzeln auf den Luftwurzeln, sind sattgrün und bilden auf der Blattunterseite jedes Jahr Sporen.
Auch am Naturstandort in Asien sitzen sie als sogenannte Epiphyten (= „Baumaufsitzer“) in Astgabeln oder auf rauen Baumborken. Auch die Kultur in Beistellschalen oder die Pflanzung auf Steine oder Wurzeln ist recht gut möglich.
Der Ballfarn bevorzugt im Sommer einen halbschattigen bis hellen, nicht vollsonnigen Standort im Garten. Im Winter wird ein warmer Standort (16° bis 20° C) im Haus empfohlen. Diese Farne sind nicht frosthart! Trockenwarme Luft (in Heizkörpernähe) sollte unbedingt vermieden werden. Regelmäßiges Besprühen oder einmal wöchentliches Überbrausen in der Wanne oder Dusche mit handwarmem Wasser behagt den Pflanzen sehr und hilft ihnen, die trockene Wohnungsluft im Winter gut zu überstehen. Davallien sollten gleichmäßig feucht gehalten werden, jedoch ist Staunässe unbedingt zu vermeiden. Im Winter sollte im Vergleich zu den stärkeren Wachstumsmonaten im Sommer eher etwas sparsamer gewässert werden.
Vermehrt wird der Ballfarn durch Wurzelableger, auf denen sich ein Blatt befinden muss. Nach erfolgter Bewurzelung in einem Sand-Torf-Gemisch bilden sich weitere Luftwurzeln und neue Farnwedel.
Die reine Art wird seit wenigen Jahren manchmal im Fachhandel und in Gartencentern angeboten. Spezielle Sorten gibt es hingegen nur bei absoluten Spezialisten, Sammlern und Liebhabern in den Vereinigten Staaten oder in Japan. Es gibt neben der reinen Art auch „Nudum“-Formen, bei denen die Luftwurzeln kaum bis überhaupt nicht behaart sind. Extrem selten ist die Verbänderung (Cristata-Form) des Ballfarn zu bekommen. Die Sorte Davallia tyermanii „Sekka“ bildet hübsche Cristaten und wächst sehr kompakt. Bei Cristaten wird von der Pflanze nicht nur eine Vegetationsspitze (= Endknospe) entwickelt, sondern ein ganzes Band an Endknospen, das eben die Verbänderung (= Cristata-Form) ergibt – eine interessante „Spielform“ der Natur, die bei Sammlern (vor allem von Kakteen) sehr beliebt ist.
Auch die „normale“ Art ist ein wahrer „Eye-Catcher“ im Bonsaigarten bzw. auf Bonsaiausstellungen.
Übrigens wird die Österreichische Bonsai-Nationalausstellung am 4. und 5. Juni 2011 in Hallein (südlich von Salzburg) ein Treffpunkt für Kusamono-Freunde aus ganz Europa! Neben unzähligen Bonsai aus vielen Sammlungen werden Akzentpflanzen von Othmar Auer (Brixen/Südtirol), Carlos Hebeisen (Schweiz) und aus meiner Beistellpflanzen-Kollektion in Hallein präsentiert. Auch Kusamono-Workshops werden bei diesem Event angeboten.
Wolfgang Putz – Österreich. www.yamadori-bonsai.info
Dieser Artikel erschien in der BONSAI ART 105