Hasen finden sich weltweit in vielen Mythen und Märchen. Auch in China und Japan hat der Hase eine große Bedeutung … und eine besondere Verbindung zum Mond. Allgemein verbindet man den Hasen mit Intelligenz und Hingabe, er gilt als Fruchtbarkeitssymbol und steht sinnbildlich dafür, immer nach vorn zu schauen, denn rückwärts springen kann das Tier nicht. In der chinesischen Mythologie erscheint der Hase oft mit der Mondgöttin Chang’e. Die Bezeichnungen „Jadehase“ oder „Goldhase“ finden sich in der chinesischen Literatur immer wieder als Synonym für „Mond“. Während des Mondfestes im frühen Herbst, werden die gereichten Mondkuchen gern mit dem Hasen verziert.Der Mondhase in Japan entspringt der Shinto-Religion, die die Legende „Vom Fuchs, dem Affen und dem Hasen“ erzählt: Die drei Tiere verbindet eine enge Freundschaft, was der Herr des Himmels, Taishakuten, so ungewöhnlich findet, dass er die Freunde eines Abends am Lagerfeuer aufsucht und um etwas zu essen bittet. Der Affe gibt ihm Nüsse, der Fuchs einen Fisch, der Hase findet jedoch nichts, das er dem Wanderer hätte geben können. Den Schmähungen des Affen und des Fuchses ausgesetzt, stürzt sich der Hase vor Verzweiflung in das Lagerfeuer und bietet sich selbst zum Essen an. Taishakuten ist von dieser Geste so berührt, dass er den Körper des Hasen wiederherstellt und ihn mit auf den Mond nimmt.Der Rauch, der entstand, als sich der Hase im Feuer opferte, legte sich auf die Mondoberfläche und bis heute kann man Umrisse des Hasen auf dem Mond sehen. In Japan sagt man zudem, der Hase auf dem Mond sei stets damit beschäftigt, Mochi-Teig (Reiskuchen aus Klebereis) zu stampfen. Dies geht auf ein Wortspiel zurück: Das japanische Wort für Vollmond „mochizuki“, an dem die Hasensilhouette am besten sichtbar ist, klingt fast genau wie „mochi tsuki“, das Mochi-Stampfen. Die Bedeutung des Mondhasen lässt sich auch daran ablesen, dass er in Film, Fernsehen und Popkultur regelmäßig auftaucht. Er wurde sogar zum Namensgeber für einen chinesischen Mondrover.
