von Heike van Gunst

Diese aparte Shohin-Schale wurde von der japanischen Töpferin Satomi Terahata hergestellt, der Tochter des bekannten Töpfers Mazan aus Seto, einer Stadt auf der japanischen Hauptinsel Honshu, die für ihre Keramik-Herstellung bekannt ist.

Sie ist vor allem bekannt für ausgesprochen schön glasierte und verzierte Schalen in vielfältigen Formen, überwiegend kleine Stücke für Shohin, gelegentlich etwas größere für Chuhin-Bonsai. Unglasierte Schalen von Satomi Terahata sieht man seltener. Häufig haben ihre
Glasuren ein Craquelé (ein netzförmiges Rissmuster), sie sind oft gelb, grün, blau, beige oder braun, gelegentlich mit kontrastierendenGlasurflecken, senkrechten Streifen oder einer Teilbemalung.

166 Bonsai Schalkenkunde

Diese Schalen mit ihren oft recht auffälligen, aber nicht übertriebenen Designs sind sehr gut zu verwenden, so dass sie auf Ausstellungen in vielen schönen Shohin-Displays zu entdecken sind.

Die gezeigte Schale misst 16,5 x 12,5 x 4 cm plus 7 mm Fußhöhe und 8 mm Randbreite. Sie wurde aus hellgrauem Ton mit feinen dunklen Schamottkörnchen hergestellt. Die Form ist zwischen oval und Mokko-Form (Quittenblütenform) einzuordnen. Sie hat vier leichten Vertiefungen, die sich von den Füßen senkrecht aufwärts durch die Schalenwand ziehen.

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Die dunkelgrüne, leicht durchsichtige Glasur weist ein schönes Craquelé auf. In der Mitte der vorderen Schalenwand befindet sich ein 7 cm breiter Bereich, in dem in verschiedenen Blauschattierungen auf Weiß das traditionelle japanische Seigaiha-Muster aufgemalt ist. Dieses Muster stellt Ozeanwellen dar.

Es wird vermutet, dass dieses Muster ursprünglich aus der klassischen japanischen Hofmusik kommt. Es gibt einen Tanz namens „Seikaiha“, bei dem die Tänzer, gekleidet in Kimonos mit Wellenmuster, mit ihren Ärmeln wellenförmige Bewegungen ausführen.

Auf der Unterseite der Schale sind Siegel und Signatur der Künstlerin zu finden und, nicht leicht zu entdecken, oberhalb des hinteren rechten Fußes an der Schalenwand, mit schwarzer Farbe unter der durchscheinenden grünen Glasur, ein weiteres ihrer typischen Zeichen, nur ein Zentimeter groß.

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Dieser Schalentyp ist am besten für einen ausdrucksvollen kräftigen Laubbaum-Shohin geeignet, für einen Fächeroder Dreispitz-Ahorn mit orangefarbenem oder rotem Herbstlaub, aber auch für viele blühende oder fruchtende Arten.