Hergestellt wurde die hier betrachtete Schale von Toshio Kataoka, dem letzten Yamaaki-Töpfermeister.
In dieser Rubrik wurden bereits zuvor Schalen von Yamaaki besprochen, interessant ist aber in diesem Fall, dass es sich um ein Exemplar handelt, das trotz eines erschwinglichen Preises viele Jahre in der Bonsaischule Enger auf einen Käufer wartete.
Warum wurde diese Schale zum Ladenhüter?
Es könnte daran liegen, dass die Kunden nicht wussten, zu welchem Typ Baum sie passen würde. Zudem lehnen manche Bonsai-Freunde bauchige Schalen mit stark nach innen gezogenem Rand ab, weil es ihnen zu schwierig erscheint, die hineingepflanzten Bäume beim Umtopfen wieder herauszulösen. Jedoch gibt es für diese Aufgabe Sichelmesser und -sägen, die die Entnahme des Wurzelballens erleichtern und die dabei abgetrennten Wurzeln müssen beim Umtopfen ohnehin entfernt werden.
Es gibt daher eigentlich keinen Grund, eine so schöne Schalenform zu verschmähen.
Die gezeigte Schale misst 28 x 22 x 7 cm plus 1,3 cm Fußhöhe. Es handelt sich um eine Mokko-Form (Quittenblütenform) mit bauchiger Schalenwand und einwärts gezogenem Rand, einem minimalen Absatz an der Unterkante der Schalenwand und Wolkenfüßen. Der Schalenkörper wurde aus dunkelbraunem Ton gefertigt, der mit einer cremeweißen Glasur versehen ist.
Die Glasur weist winzige Unregelmäßigkeiten und zarte dunkle Punkte auf und auf den Wolkenfüßen lässt die Glasur die modellierten Strukturen durchscheinen, was der Schale ihre spezielle Eleganz und eine gewisse optische Leichtigkeit trotz ihrer beträchtlichen Tiefe verleiht.
Die Proportionen, die Form und die gedeckt weiße Glasur der Schale verlangen einen dickstämmigen, farbig blühenden und / oder auffällige Früchte tragenden Bonsai, zum Beispiel eine Holzquitte mit rosa Blüten und gelben Früchten, einen kräftigen Spindelstrauch mit pinkfarbenen Früchten, oder einen Apfelbaum.