Es handelt sich um eine Reproduktion einer antiken Kanton-Schale, die in den 1970er Jahren von dem chinesischen Töpfer Shungado hergestellt wurde. Leider ist über die chinesischen Töpfereien, insbesondere aus jener Zeit, hier im Westen zumeist nur wenig bekannt.
Es sind jedoch noch einige Schalen von Shungado im Umlauf und werden aus verschiedenen Ländern in Onlineshops und über ein bekanntes Internetauktionshaus angeboten. Man findet meist einfarbig glasierte oder unglasierte Stücke guter Qualität, teils mit Patina und zu bezahlbaren Preisen.
Die abgebildete Schale misst 11,5 cm über die Kanten bzw. 13 cm über die Ecken, ist 6 cm hoch plus 1 cm Fußhöhe. Es handelt sich um eine nach oben deutlich öffnende Form mit einem aufgesetzten, nach außen weisenden Rand von 1 cm Breite und 5 mm
Höhe. Oberhalb der teilweise glasierten Wolkenfüße befindet sich ein 4 mm breites Band und auf den sechs Kanten sitzen jeweils ca. 3 mm breite senkrechte Stäbe.
An allen sechs Seiten befinden sich erhabene Rahmen, die reliefartig hervortretende Bildmotive einfassen. Auf jeweils zwei gegenüberliegenden Seiten sind eine Chrysanthemenblüte, eine Pagode und ein rundes Emblem dargestellt. Die ebenso komplexe wie akkurate Form, wie auch die Tatsache, dass in einem deutschen Onlineshop ein identisches Vergleichsstück zu sehen war, lässt vermuten, dass diese Schalen in einer gewissen Stückzahl mit Hilfe einer Gipsform hergestellt wurden.
Die türkisblaue und ockergelbe Glasur kommt auf dem weißen Ton sehr schön zur Geltung. Beide Farben mit nur geringfügigem Ineinanderlaufen aufzubringen, dürfte nicht ganz einfach gewesen sein.
Die detailreiche Form und die zweifarbige Glasur dieser faszinierenden Bonsai-Schale machen sie besonders geeignet für eine ausdrucksvolle, üppig blühende und fruchtende Halbkaskade. Gut vorstellbar wäre eine Baumart mit gelben, orangen oder roten Früchten, wie beispielsweise Feuerdorn, Glanzmispel, Winterbeere oder Apfelbaum.