erschienen in BONSAI ART 187

In dieser Ausgabe betrachten wir eine kleine bemalte Satsuma-Schale von Seikundo aus der Kagoshima-Region der japanischen Insel Kyushu.

 

187 Bonsai Schalenkunde

Satsuma- Porzellan mit seinen opulenten vielfarbigen Bemalungen und goldenen Akzenten gehört zu den beliebtesten Töpferwaren aus Japan. Alte, gut erhaltene Vasen, Schalen und andere Gegenstände von bedeutenden Satsuma-Künstlern werden zu hohen Preisen gehandelt. Bonsai- Schalen im Satsuma-Stil findet man nicht allzu häufig, aber hin und wieder wird eine von Seikundo angeboten. Leider ist über diese Töpferei nicht viel bekannt. Heutzutage stellt die Chin-Jukan-Töpferei einige Bonsai-Gefäße in einem modernen Satsuma-Stil her (siehe BONSAI ART 177 S. 76 ff.) und auch die Yuzan-Töpferei produziert gelegentlich schöne Stücke (siehe BONSAI ART 181, S. 76 ff). Das hier gezeigte runde Schälchen hat eine leicht bauchige Form mit einem Durchmesser von 10 cm am oberen Rand, eine Höhe von 3,3 cm plus einem Fußsockel mit 7 mm Höhe und 4,5 cm Durchmesser, in den vier halbrunde Aussparungen geschnitten wurden, so dass sich zwischen diesen vier schlichte Füße ergeben. Gefertigt wurde die Schale aus einem cremefarbenen Porzellan, das mit einer gleichfarbigen glänzenden Glasur überzogen wurde, die ein ganz feines Craquelé (Rissemuster) aufweist. Auf diese wurden mit Goldglasur die Konturen eines traditionellen Chrysanthemenmotivs aufgemalt. Die Blüten- und Laubblätter hat der Künstler anschließend mit roten, dunkellila und grünen Farbtupfern ausgefüllt und das jeweilige Zentrum der weit geöffneten Blüten mit einem gelben Punkt. Die bereits ausgebildete Patina zeigt, dass die Schale viele Jahre benutzt wurde. Mit einem kleinen Laubbaum oder einer nicht zu bunten Akzentpflanze könnte dieses Gefäß sehr schön bepflanzt werden. (HvG)

 

187 Bonsai Schalenkunde