„Sakuteiki“ oder die Kunst des japanischen Gartens
von Jiro Takei und Marc Peter Keane
Manche Leserin oder Leser dieser Kolumne mag sich bisweilen gefragt haben, nach welchen Kriterien die Auswahl der hier besprochenen Bücher zustande kommt. Einige Titel mögen Verwunderung hervorgerufen haben, andere scheinen unmittelbar dazu angetan, in einer Bonsai-Fachzeitschrift rezensiert zu werden. Ich verstehe die hier veröffentlichten Texte zwar auch als Rezensionen von Bonsaibüchern, gleichzeitig geht es mir jedoch auch darum, das kulturelle Umfeld unseres Hobbys zu verdeutlichen. Bonsai ist ohne die Verknüpfung von Japan und unserer Kulturgeschichte nicht tiefer zu verstehen. Dabei geht es auch darum, verwandte und fremde gesellschaftlich rückgebundene Vorstellungen im Wandel der Zeit differenzieren zu lernen. Beispiele dafür sind die Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten in der Gartenkunst, die, hüben wie drüben, den Hintergrund der Bonsaikunst bilden.
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„Classic Bonsai of Japan“
der Nippon Bonsai Association
Die erste Auflage dieses Bildbandes aus dem Jahr 1989 war ein Meilenstein der Bonsaigeschichte im Westen. Das damals großformatige und sehr teure Luxuswerk, übersetzt vom amerikanischen Japankenner John Bester, fasste große Meisterwerke und Kommentare dazu mit einem geschichtlichen Abriss des Bonsai zusammen. Anders als die Kokufu-Bände, die den aktuellen Stand dieser Kunstform dokumentieren, versuchte „Classic Bonsai of Japan“ eine Monografie des Bonsai zu sein, die das Wesen dieser Kunstrichtung erfasst.
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„Der Chinesische Garten“
von Maggie Keswick
Der europäische Blick hat China und Japan oft ungeschieden als „fernen Osten“ betrachtet. Als Bonsailiebhaber wissen wir, dass unser Hobby der japanischen Kultur entstammt, die wiederum stark von China beeinflusst war. Um diese Einflüsse zu verstehen, muss man sich mit der Gartenkunst Chinas auseinandersetzen. Dieser Hintergrund lässt uns wiederum besser die eigenständige japanische Entwicklung in ihrer Differenz nachvollziehen.
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„Japanese Satsuki Bonsai“
How to grow Satsuki Bonsai and an Introduction to their Varieties,
von Shogo Watanabe
Es gibt zwei wichtige Pflanzen in der Bonsaikultur, deren natürliches Wuchsbild einem Gestalter nur geringe Vorgaben macht: Der Schuppenwacholder und die Azalee. Sie wachsen in der Natur strauchartig und werden deshalb in typischen Baumformen, meist nach Kiefernvorbild, gestaltet. Mit ihrer Variabilität sind sie ideales Ausgangsmaterial für die moderne Bonsaigestaltung. Beim Wacholder wird dessen fein ausgearbeitet Form bewundert, die Azalee hingegen hat noch weitaus mehr zu bieten. Ihre Blütenpracht im Frühsommer ist das Highlight, aber auch in den anderen Jahreszeiten beeindruckt sie mit außergewöhnlichen Qualitäten.
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„Landschaften mit Bonsai gestalten“
Anleitungen für 17 Bonsai-Miniaturen
von Su Chin Ee
Geht hier nicht schon im Titel begrifflich einiges durcheinander? Handelt es sich wirklich um Bonsai oder sind nicht eher Penjing gemeint, wenn es um Landschaftsgestaltungen geht? Su Chin Ee stammt aus Singapur, einer Metropole, die viele asiatische Kulturen vereint. Heute lebt und lehrt sie in England, was die Einflüsse auf ihre Arbeiten um den westlichen Kulturhintergrund erweitert. Insofern ist es vielleicht kein Durcheinander, was Su Chin Ee uns in ihrem Buch vorstellt, sondern ihre individuelle Art, Bonsai zu verstehen, ein Stilmix über die verschiedenen Kulturen hinweg, der nur eines im Sinn hat: Freude an der Gestaltung phantasievoller Landschaften zu vermitteln.
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